Geschichte

Schloss Röderhof 1841
Carl Friedrich von dem Knesebeck, preussischer General der Infanterie und königlicher Generaladjutant, erhielt von König Friedrich Wilhelm III von Preußen 1822 als Dotation in Anerkennung treuer dem Staate und königlichem Hause geleisteter Dienste Teile des 1804 sekularisierten Klosters Huysburg und die königliche Domaine Röderhof mit 528 ha Acker- und Waldflächen.
1823 beginnt Knesebeck seinen Traum ein Schloss zu bauen zu realisieren. Kronprinz Friederich Wilhelm IV soll an dem Konzept des Schlösschens gestalterisch mitgewirkt haben. In der Ortschaft Röderhof wird auf einem großen Gewölbekeller auf einem Felsen eine kleine romantische Schlossanlage in mittelalterlichen Formen erstellt. Als Baumaterial wurde Kalk-, Bruch- und Sandstein verwandt. Ausserdem nutzte Knesebeck Teile aus eingefallenen Bauten des ehem. Klosters unter anderem auch Kapitelle und Verbundsteine.

Kämpfende Amazone
August Kiss 1802-1865
An das asymmetrische Hauptgebäude mit nordsüdlicher Längsachse schließen im Süden und im Norden je ein Turm an, die auf unterschiedlichem Grundriss, achteckig und viereckig, mit unterschiedlicher Bedachung sowie wegen des abfallendes Geländes in unterschiedlicher Höhe errichtet wurden. Der zweite Turm wurde erst 1828 errichtet. Ein dritter Turm beinhaltet ein Treppenhaus. Am Eingang wurde eine Schlosskapelle unter Verwendung von drei Jochen des spätgotischen Kreuzgangs errichtet. Ein Wappen von Nikolaus v. Zitzewitz, der das Kloster Huysburg in den Jahren nach 1677 rettete, befindet sich am Eingag der Kapelle.
Den verfallenen Kreuzgang der Huysburg ließ Knesebeck 1830 unter Verwendung von 10 weiteren Jochen im Schlosshof wieder aufbauen. Er begrenzt den Schlosshof nach Süden. Durch die mittleren Joche ist über eine Freitreppe der höher gelegene ehemalige Rosengarten zu erreichen. Im Rosengarten befand sich eine Tempelanlage mit 14 romanischen Säulen, davon wurden 12 im Jahr 1910 an das Bodemuseum in Berlin veräußert.
Friederich Wilhelm IV,
Christian Rauch 1777- 1857
Elisabeth von Bayern,
Friederich Tieck, 1776- 1856
Es erscheint durchaus denkbar, daß v. d. Knesebeck mittelalterliche Fragmente aus den Ruinen der Huysburg nach Röderhof brachte, um sie vor dem völligen Untergang zu retten. Das neu erbaute Schloss wird somit in eine historische Tradition gestellt. Mit dem Bau des Schlosses Röderhof in mittelalterlichen Formen unter Verwendung von mittelalterlichen Originalen aus der Huysburg hat Knesebeck wohl bewußt zur damaligen Debatte in der Architektur Stellung bezogen.